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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 56

1893 - Altona : Uflacker
— 56 — Höhenrücken. Auf dem Rücken des genannten Höhenzuges liegt der Schießstand der Altonaer Garnison. Der ganze Rücken des Höhenzuges besteht aus Sand und Grand (Bahrenfelder Grandgruben) und ist infolgedessen unfrucht- bar. Er trägt daher nur das braune Heidekraut und spar- liches Gras. Nordwestlich von dem Höhenzug, östlich von der Chaussee, die von Bahrenfeld über Lurup nach Schene- feld führt, erhebt sich ein Hügel, auf dem die sogenannten „Bahrenfelder Tannen" liegen, ein Gehölz, das aus Kiefern und Fichten besteht. Weil diese Bäume statt der Blätter Nadeln tragen, bezeichnet man sie als Nadelbäume und ein Gehölz oder einen Wald aus solchen als Nadelgehölz oder Nadelwald. Südwestlich von den Bahrenfelder Tannen, westlich von der Chaussee, liegt der große Exercierplatz der Altonaer Garnison. 19. Stadt und Dorf. Jetzt haben wir das ganze Gebiet, das zu der Stadt Altona gehört, kennen gelernt. Ein solches Stadtgebiet nennt man das Weichbild der Stadt*.) Weil wir in Altona wohnen, nennen wir diese Stadt unsern Wohnort. Die meisten von euch sind hiergeboren; fürfolcheistaltona auch der Geburts- ort, die Vaterstadt. Große Wohnorte, wie Altona, heißen Städte, Wohnorte mit einer geringen Zahl von Häusern und Bewohnern, wie Ovelgönne, Othmarschen und Bahrenfeld, sind Dörfer. Nach der Volkszählung von 1890 hat die Stadt Altona (mit Ottensen) im ganzen 139 521 Einwohner, von denen auf die alten Stadtteile und den Hafen zusammen *) Nach Weigand ist das Wort Weichbild zusammengesetzt aus dem mittelniederländischen wik d, h. Stadt, bewohnter Ort (vgl. Schles- wig), und Bild. Es bedeutet also ursprünglich Ortsbild, Ortszeichen, woraus die Bedeutung Ortsgebiet, Stadtgebiet leicht hervorgehen konnte. Nach andern ist an „geweihte Bilder", Heiligenbilder zu denken, mit denen man in älteren Zeiten die Grenzen des Stadt- gebiets zu bezeichnen Pflegte.

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 332

1843 - Altona : Schlüter
332 einigen Stellen aber hat der Thon so sehr das Übergewicht, daß die Beimischung des Sandes unbedeutend ist, wie z. B. im Lande Oldenburg und in einem großen Theile der Probstei. Überhaupt aber kann als Regel angenommen werden, daß der Boden dieser Landstrecke um so schwerer, thonhaltiger sei, je näher er dem Meere, hingegen um so weniger schwer, je naher er der mittleren Landstrecke liegt. — Doch bleibt sich der Boden nicht lange gleich. Die Tiefe der Ackererde ist sehr verschieden, \—I| Fuß. Als Unterboden findet sich häufig Sand, wie in der Probstei; anderswo liegt zwischen der Ackererde und dein Sande entweder eine Schichte Lehm, wie z. B. auf der Insel Fehmern. oder Mergel, wie im Lande Angeln, in Schleswig oder Kalkerde, wie hin und wieder im Amte Cis- mar. Auf die oberen Erdschichten, die den Boden und Unterboden Holsteins ausmachen, folgt bis zu einer noch nicht ergründete» Tiefe Sand. Bei Gelegenheit einiger Versuche zur Verbesserung der Oldes- loer Saline ist 129 Fuß tief gegraben, ohne durch den Sand gekom- men zu sein. 5. Ein Boden von so verschiedener Beschaffenheit muß natürlich auch in Ansehung dessen, was er hervorbringt oder hervorzubringen vermag, sehr verschieden sein. Diese Verschie- denheit offenbart sich zuerst in der verschiedenen Bekleidung, womit der Boden in seinem natürlichen Zustande überzogen ist, und die theils aus Haidekraut, theils aus Gras- besteht. Auf einem großen Theile der mittleren Landstrecke ist der Boden mit Haidekraut wie mit einem dichten Teppich über- zogen. Dieser Theil macht die verrufenen Haid strecken aus, deren Flächeninhalt gegen 14 O-Meilen beträgt. Die Ämter Rendsburg, Segeberg, Neumünster und die Herrschaft Pinne- berg haben am meisten Haide, doch sind diese Haidstrecken sehr häufig durch Acker-, Gras- und Wiesenland von bald größerem, bald geringerem Umfange unterbrochen. Sind diese Haidegegen- den auch schon jetzt nicht ohne Nutzen, so zeigt doch die Erfah- rung, daß sie größtenteils zu etwas Besserem fähig gemacht werden können, indem man durch die fortschreitende Cultur von Jahr zu Jahr diesen öden Strecken immer mehr Weide- und Getreideland abzugewinnen sucht. Am culturfähigsten sind die sogenannten Lehmhaiden. Die nicht culturfähigen Sandhaiden könnten aber sehr gut zur Nadelholzzucht benutzt werden; denn daß Birken, Eschen, Tannen, Fichten und besonders Kie- fern hier sehr gut fortkommen, lehrt der Anblick so mancher

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 335

1843 - Altona : Schlüter
335 die zum Kornbau wenig tauglich sind. So die Halligen, die zur Saat- und Emdtezeit Überschwemmungen ausgesetzt sind; aber auch in der eingedeichten Marsch sind solche Strecken, die ihrer nied- rigen Lage wegen zu sehr der Feuchtigkeit ausgesetzt und schwer zu entwässern sind, oder auf welcher die Ackererde so wenig tief geht, daß man zur Saat nicht gehörig pflügen kann, ohne unfruchtbare Erde aufzupflügen. Aus diesen Ursachen wird das Land in der Wilster-Marsch und hin und wieder in Dithmarschen u. s. w. bloß oder hauptsächlich zur Weide oder Heugewinnung benutzt. — Dieß sind jedoch nur Ausnahmen; denn im Gan- zen übertrifft die Marsch an Fruchtbarkeit auch den besten Bo- den der andern Distrikte. So rechnet man in der leichten Marsch — z. B. in Dithmarschen ■— bei Weizen im Durch- schnitt auf 11- bis Ilfältige, und bei der Gerste auf vierzehn bis sechszehnfältige Frucht; in der schweren Marsch aber gibt eine Tonne Weizen zwölf- bis sechszehnfältigen Ertrag. Zn der fernsten Vorzeit hatte Holsteins Boden wol ein anderes Kleid; denn nach den Schilderungen alter Schriftsteller war selbiger einst über und über mit Waldungen bedeckt; so erwähnen sie des Waldes Zsanho, der den ganzen Landstrich zwischen der Trave und der Schlei (bei Schleswig) bedeckte. In der Mitte des 16. Jahrhunderts war die jetzt nackte Dith- marsische Geest ein zusammenhängender Wald, der in seiner Breite von ungefähr Hohenwestedt bis Meldorf ging; noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts war das hohe Elbufer, selbst die Berge bei Blankenese waren mit großen Eichen bewachsen, und noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts war die Mitte Holsteins, wo- durch die Heerstraße geht, sehr bewaldet. Auch die Marsch und die Inseln der Nordsee hatten in früheren Zeiten Waldungen; das beweisen die Baumwurzeln und Baumstämme, die man hier nicht selten mehre Fuß tief in der Erde findet. Jetzt ist die ganze Westseite nicht nur größtentheils unbewaldet, sondern zum Theil auch bäum leer. In Dithmarschen sind zwar in neueren Zeiten nicht unbeträchtliche Baumpflanzungen angelegt worden, aber für's Ganze betragen sie doch nicht viel und ist Alles erst im Entstehen. Am meisten in Hinsicht der Baumzucht ist in der Kremper- und Wilster- Marjch geschehen; hier hat man häufig die Wege mit Weiden und Eschen bepflanzt und Obstgärten angelegt. Doch gibt's in keinem Holsteinischen Marschdistrikt ein Gehölz oder einen

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 337

1843 - Altona : Schlüter
337 jetzt vorhandenen nicht sehr alt sind. Die ältesten sind zu Ende des 16. Jahrhunderts in der Herrschaft Breitenburg angelegt worden; die übrigen, z. B. in der Grafschaft Nanzau und bei Kcllinghusen, sind jünger; die neuesten sind bloß Anlagen, meistens auf Haidestrcckcn, wie z. B. im Amte Scgebcrg und Ncumünstcr. Fichten und Kiefern machen den Hauprbestand dieser Nadclholzwälder aus; Tannen sind seltener. Nach Kuß (Naturbeschreibung d. Hcrzogth.) 177. Ansicht von Holstein. Die Marsch ist eine — im Ganzen fast baumlose — Ebene: hier also kein Wald, kein Hain, häufig kein Baum, kein Busch; kein Berg, kein Hügel, kein Thal, kein Wechsel von Höhen und Tiefen, von Gehölz und freiem Felde. Es fehlt der Marsch also an Vielem, was man allgemein zu den Erfordernissen einer schönen Gegend rechnet. Dessenungeachtet ist der Anblick der Marsch im Sommer höchst erfreuend, wiewol nicht alles, was dazu beiträgt, der Natur gebührt. Das herrliche Grün der Felder, gegen welches das der Geestwiesen matt ist; das stark gedrängte Korn, das zum Theil nicht gemäht werden kann, son- dern mit der Sichel geschnitten werden muß; die Rappsaat- felder mit ihren gelben Blüthen; das große, kraftvolle Vieh, das bis an den Bauch im Grase geht; dazu das allenthalben sicht- bare Gepräge der Wohlhabenheit: die großen massiven Häuser, die Menge von Dörfern, Kirchen, Mühlen und Wohnungen, womit die Marsch übersäet ist — das Alles muß gefallen. Die Wilster- und Kremper-Marsch insonderheit, unter allen Marschdistricten die schönsten, erhalten noch einen Zuwachs an Reiz durch die vielen Allee'n von Bäumen, womit große Stre- cken Weges bepflanzt sind. — Da aber das Auge in der Marsch immer auf der nämlichen Fläche bleibt und immer ähn- liche Gegenstände vor sich sieht, so fühlt man bald die große Einförmigkeit, zumal wenn man an die Abwechselungen der Na- turscenen mannigfaltigerer Gegenden gewöhnt ist. Die mittlere Landstrecke bietet für's Auge wenig Angenehmes dar; sehr häufig erblickt man hier nichts als Sand- felder und Sandhügel, traurige, mit Haidekraut bewachsene, weitgestreckte Ebenen, schwarze Moorgründe, einen höchst dürf- tigen Pflanzenwuchs und nur selten ein Gehölz. Doch hat der westliche Theil dieser Landstrecke hin und wieder Gegenden, denen man Reize nicht absprechen kann, wie z? B. bei Itzehoe und Kellinghusen. 22

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 385

1843 - Altona : Schlüter
385 Zweck, als den Straßen, öffentlichen Plätzen und Gärten zur Zierde zu dienen, so die holländische Linde, die Roßkastanie, die italienische Pappel und die Akazie; andere, wie Tannen, Fichten und Kiefern wer- den ihres Holzes halber cultivirt, und noch andere ihrer Früchte wegen, namentlich unsere Obstbäume mit ihrem Kern-und Steinobst. Birnen und Äpfel machen den größten Theil des hiesigen Obstes aus; Kirschen und Pflaumen werden zwar auch reichlich, doch nicht in solcher Menge gezogen. Nach den Verzeichnissen der hiesigen Baumschulen wachsen hier reichlich 100 Arten Äpfel — worunter die Gravensteiner, die Prinzäpfel, die Borstorfcr und die Pisong die vorzüglichsten sind — und gegen 40 Sorten Birnen. Im westlichen Landstriche wird die Obstzucht wol am stärksten betrieben. Dithmarschen hat viele und gute Obstgärten, so auch die Wilstcr-, Hasclaucr- und Hascldorfcr- Marsch. Auch an der Ostseite wird viel Obst gebaut, weniger auf der mittleren Landstrecke. Zm Ganzen aber sieht der Landmann mehr auf die Menge der Obstbäume und des Obstes, als auf gute Art. 196. Das Segnen der Früchte. Eine uralte Sitte in der katholischen Kirche ist das Seg- nen der Früchte. Die Landleute bringen die Erstlinge aus ihren Gärten in die Klöster und lassen den Segen darüber sprechen, in der Meinung: ihr Dankgebet zu Gott möge nicht hinreichend sein. Nach größeren Landgütern ruft man den Geistlichen her- bei Das Gebet, welches dieser spricht, ist folgendes: „Herr, segne diese Früchte und verleihe, daß Alle, welche in Deinem Namen sie genießen werden, davon Heil an Leib und Seele erlangen mögen, durch Christum unsern Herrn. Amen!" Hiernach werden die Früchte mit Weihwasser besprengt. — Verschieden davon ist das Segnen der Feldfrüchte und Wein- berge, womit Prozessionen verbunden sind, ähnlich wie der festliche Zug bei den protestantischen Glaubensgenossen, wenn sie den Erndte- kranz gewunden haben und ihre Feldmarken durchziehen, dabei in ernster Freudigkeit singend: „Die Felder sind nun alle leer, die Scheunen aber voll." Das Alles sind uralte Gebräuche, und ehrwürdige, denn sie erheben Herz und Geist zu dem, der die Welt mit ihren reichen Gaben schuf, die er in Gärten, Feld und Wald alljähr- lich seinen Kindern bescheert, und das Fest der Erndte wird zum Fest der Bescheerung für die ganze Menschheit. — Wem Gott nicht allgegenwärtig ist, wer im Glauben an ihn wankt, 25

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 312

1843 - Altona : Schlüter
312 fruchtbaren Boden; sind aber in ihrem natürlichen Zustande nicht mit Wäldern, sondern mit den verschiedenartigsten Pflanzen bedeckt. In Norddeutschland, wo sie mit Haidekraut bewachsen sind, heißen sie Haiden; im südlichen Rußland, im westlichen, nördlichen und mittleren Asien nennt man diese großen, meist nur mit Grasern bewachsenen Ebenen Steppen; im nörd- lichen Rußland heißen die weiten, meist zugefrornen, mit Moos und Flechten bedeckten Sumpfebenen Tundras. Die sandi- gen oder steinigen, unfruchtbaren, fast ganz wáster- und pflan- zenlosen und der Einwirkung einer brennenden Sonnenhitze aus- gesetzten Ebenen im nördlichen Afrika und südwestlichen Asien werden Wüsten genannt. Hat eine Ebene nur eine sehr geringe absolute Höhe (d. i. über dem Meeresspiegel), so heißt sie Tiefebene; Ebenen aber von 600' absoluter Höhe und darüber nennt man Hochebenen oder Plateaus, und wenn sie von bedeutendem Umfange sind und noch Gebirge tragen, so heißen sie Hochländer. Die Gebirge sind die schönsten Formen der Erdoberfläche; sie begrenzen die Landstriche und trennen diese und ihre Bewoh- ner von einander, sie sind oft die Grenzlinien der Länder und bilden für das Auge den äußersten Theil einer Landschaft oder ihre Ferne. Als solche wirken sie theils durch den Gegensatz des Hohen und Aufgerichteten gegen das Niedere und Flache, theils durch das Hervortreten der Massen gegen das bloß eine Oberfläche darbietende Ebenen- und Hügelland, und neben der Meeresfläche, wie z. B. in Norwegen, als das feste, bleibende Bollwerk gegen das Bewegliche und Veränderliche, theils als das Form Gebende und Enthaltende den Gegensatz gegen die Eintönigkeit der Flachlande. Besonders mächtig ist die Wir- kung, wenn ein Gebirge in kühnen, großartigen Formen sich majestätisch erhebt und, in stiller Größe dastehend, weit aus- gedehnte Ebenen begrenzt, wie die kolossale Kette der Alpen am Rande der lombardischen Ebenen. Prachtvoll und Ehrfurcht gebietend ist der Anblick des Himmalayah Gebirges von der Pentschab - Ebene her, wo man es in einer Entfernung von 20 deutschen Meilen erblickt. Das Auge, welches auf diesen einförmigen Ebenen keinen Ruhepunkt findet, wird durch die Großartigkeit einer himmelanstrebenden Gebirgswelt gefesselt, in welcher Reihen über Reihen aufsteigen, bis die höchste sich in die Wolken verliert. Erhebend ist ferner der Einblick eines

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 357

1843 - Altona : Schlüter
357 Köstlich ist dagegen der Aufenthalt in den Ländern von mitt- lerer Erhöhung, in Landstrichen im Mittellauf der Ströme. Schon bei uns werden viele in der reinen Alpenluft der Schweig gesund; aber hier ist der Aufenthalt nur wenige Monate ange- nehm und selbst am Lago maggiore, am herrlichen Comer- und Locarnersee ist der Winter rauh. Brustleidende wählen häufig den Sommer über Genf oder andere Alpengegenden zum Som- meraufenthalt und gehen den Winter nach dem südlichen Frank- reich oder Italien. Montpellier, Nizza und Neapel sind beson- ders wegen des milden Klimas berühmt und werden solchen, die an der Brust leiden, sehr oft, aber mit Unrecht empfohlen. An den Küsten des Mittelmeers herrschen die Schwindsüchten sehr arg und verlaufen sehr rasch, und viele Bewohner des nörd- lichen Europa's finden in jenen Städten ein frühes Grab, und das kurze scheinbare Wohlbefinden in dem mildern Vaterland der Orangen und Palmen ist nur ein Hoffnungsschimmer, wel- chem der Tod um so schneller folgt. Nizza möchte allenfalls noch bester als Montpellier und Neapel, Florenz vielleicht allen drei vorzuziehen sein. Dagegen versprechen die Gebirgsgegenden und Terrassenländer der heißen Zone, wo ein gleichmäßiges, glückliches und doch gemäßigtes Klima herrscht. Kranken aller Art einen gesunden Wohnplatz. In Peru und Quito, so wie auf der hochliegenden Ebene von Mexiko, bei 6000 Fuß und darüber hoher Erhebung über das Meer, kennt man die Brustkrank- heiten, die bei uns solche Verwüstungen anrichten, kaum dem .Namen nach. Reisende, welche in Vera Cruz landen und oft schon einige Tage darauf vom gelben Fieber hinweggerafft wer- den, sind sicher, wenn sie sich nur sogleich auf den Pachthof Encero begeben, der schon fast 6000 Fuß hoch liegt und so in wenig Stunden den glühenden, mit Palmen besetzten Küsten- strich verlassen und das steil aufsteigende Plateau von Mexiko betreten. So sind die niedrigen, flachen Länder, besonders an den Ufern weiter Flußmündungen, die mit vielem Schilf be- wachsen sind in Bengalen und Hinterindien, besonders in den großen Reis- und Jndigofeldern höchst ungesund. Die englischen Regimenter leiden dort sehr viel, aber während an manchen Orten die Sterblichkeit sehr groß ist, besindet man sich wenige Meilen davon im gesundesten Landstrich. Die Stadt Arrakan ist von See'n mit sumpfigen und marschigen Ufern um- geben und liegt an einer Hügel reihe, die sich von 600 bis zu 4000 Fuß erheben, an deren Fuß viel Wasser stockt und fault; die dort

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 336

1843 - Altona : Schlüter
336 Hain. Die der Holsteinischen Marsch benachbarte Geest ist auch ziemlich entblößt, so wie das hohe Elbufer von Wedel bis Altona fast ganz. Die mittlere Land strecke ist theils ohne Waldungen, theils nur hin und wieder etwas reichlich damit versehen. So sind in den Ämtern Segeberg, Bordesholm und Rendsburg be- deutende Gehege. Die bewaldete Gegend Holsteins ist die Ostseite, jedoch nicht durchgängig. Zu den am wenigsten mit Holzungen ver- sehenen Gegenden gehören die Ämter Kiel und Reinbeck, vor allen aber das Land Oldenburg. Den größten Holzreichthum hat Wagrien und unter den dortigen Distrikten besonders die Ämter Plön, Ahrensböck, Rethwisch, Trittau und Cismar. Der Größe nach sind die Wälder natürlich sehr verschieden. Für den größten hält man die sogenannte Hanhaide im Amte Trittau, beinahe 3000 Tonnen groß; dann folgen das Haler- Gehege im Amte Rendsburg und das Halloer im Amte Neu- münster. Laubholz-macht den eigentlichen Bestand.unserer Waldun- gen aus, namentlich Buchen, Hegebuchen, Birken, Ellern — und auch wol Eichen. Die Eichen — einst so zahlreich — sind jetzt nur in sehr wenigen Holzgründen als Hauptbestandtheil zu finden, wie z. B. in mehreren Hölzungen des Amtes Rein- beck, in den Wäldern der Herrschaft Pinneberg und der Grafschaft Ranzau; in den meisten Distrikten halten aber die gemischten Waldungen nur zum zwanzigsten Theile Eichen. Auch wird schon das eichene Bauholz immer seltener, und nur die sorgfältigere Behandlung der Forsten kann uns gegen dereinstigen Holzmangel schützen. Die Buchenhölzun- gen sind theils die größten, theils die zahlreichsten. Birken- hölzungen sind im Amte Rendsburg und Segeberg. Die . Hegebuche findet sich fast in allen Hölzungen, meistens aber nur einzeln; doch macht sie in einigen wenigen Gehegen des Amtes Neumünster und Traventhal den herrschenden Bestand aus. Ellernhölzungen gibt es nur hin und wieder, aber fast in jedem Gehege kommen kleine Ellernbrüche vor. Weit seltener und von geringerem Umfange als die Laubholzwäll der sind bei uns die Nadelholzwälder. Ob cs dergleichen auch in uralten Zeiten hier gegeben habe, ist ungewiß; gewiß aber, daß die

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 338

1843 - Altona : Schlüter
338 Reich an Naturschönheiten aber ist die Ost feite. Zwar gibt's auch hier keine große, erhabene Naturgegenstände, die das Gemüth mit Staunen und Bewunderung erfüllen, keine Gebirge und schroffe Felsen; aber eine sanfte, liebliche Schön- heit verbreitet sich über den größten Theil dieser Landstrecke: hier anmuthige See'n, umschlossen von Hügeln, die häufig mit schönen Waldungen bedeckt sind; dort liebliche Wiesen, oft von Hainen und Gebüschen bekränzt; hier malerisch schöne Ebenen, durch gefällige, buschige Hügel unterbrochen; dort liebliche Thä- ler, von Bächen durchrieselt; hier Wälder und dort mannig- faltig gestaltete Gruppen von Bäumen; hier die Aussicht aufs offene Meer, dort auf eine Seebucht oder auf ein bewaldetes Vorgebirge. Reizend sind vor allen die Gegenden um den romantischen Plöner See, den die schönsten Waldungen umkränzen, auf dessen Fläche eine Menge kleiner Marder, mit Bäumen gekrönt, sich erheben. Von dem Hügel aus, worauf das Schloß liegt, ge- nießt man eines bezaubernden Anblicks des See's, der Stadt, des kleinen See's, der hügelichten, mit dichten Buchenhainen geschmückten Umgegend. Überhaupt gehören die Gegenden an den wagrischen See'n — am Eutiner- und Keller-See — zu den schönsten, namentlich auch Lütgenburg's Umgegend —: Neudorf, Hasberg, Panker. — Mit diesen wetteifern die klmgegenden der Föhrden. So ist Kiel's Lage an seiner Föhrde wahrhaft schön, besonders von Viehburg aus oder auf dem Wasser bei der Einfahrt in den Hafen betrachtet. Schaut doch umher, ihr Leser, und freuet euch! Nach Kuß. 178. Die Oberfläche der Erde. Erde, wie bist du so schön mit wechselnden Bergen und Thälern, mit sanftrieselnden Quellen geschmückt und ruhenden Seeen, mit gethürmten Gebirgen, wo überhängenden Felsen hohe Tannen entwachsen und Ströme reißend entstürzen, mit weithin sich dehnenden Ebenen, wo unter dem Schatten freundlicher Buchen und ernster Eichen die hohe Begeisterung schwebet und wehet im Säuseln und Brausen des heiligen Haines, oder im Wogengeräusch des gersterhebenden Weltmeers. Sanfte Ruhe waltet in deinen friedsamen Thaten;

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 382

1843 - Altona : Schlüter
382 Stechdorn, der Weißdorn und der Haselstrauch. Namentlich gibt der Weißdorn, besonders wenn er unter der Scheerc gehalten wird, einen fast undurchdringlichen und unvergänglichen Zaun. Der Hasel- strauch macht hier in manchen Gegenden ganze Knicken aus, und gibt nicht nur eine gute Befriedigung, sondern nutzt auch durch Holz und Früchte. Manche Sträucher tragen auch genießbare Früchte, Beeren, so die Heidclbcersträuchcr (Bickbccr-, Moos- und Sumpfbccrstrauch), der Him- und Brombeerstrauch, der Rosen- und der Hollunder- oder Flic- derstrauch. Andere nützen durch ihr Holz, z. B. Spillbaum, Masholder und Stechpalmen (Hülsen); namentlich sind letztere dadurch merkwürdig, daß sie unter allen hiesigen Holzgewächscn das härteste und schwerste Hol; haben. Das Haidckraut, das hier große Strecken bedeckt, ist unter den hiesigen Gesträuchen wol das nützlichste, indem cs nicht nur für viele Familien ein billiges und gutes Feuruugsmaterial liefert, und da, wo kein hinlänglicher Vorrath von Stroh ist, zur Streu sür's Vieh benutzt wird, sondern auch den größten Theil des Jahres großen Hecrden von Schafen und jungem Rindvieh zur Weide dient. — Auch Bienen führt man auf die Haide. Von den hier wildwachsenden Bäumen sind einige Arten Wald- bäume, die denn auch den eigentlichen Bestand unserer Waldungen ausmachen, aber auch häufig außer den Wäldern gcfliudcn werden. Sie liefern und D a u- u n d B r e u n h o l z und machen cs zum Gegenstände des Handels. Zu diesen Bäumen gehören Buche und Eiche, Birke und Erle. — Die Buche ist der Hauptbaum unserer Waldungen, und kommt in Stämmen von 3—5 Faden Holz vor; doch wird sie in den Königlichen Forsten auch bis zu 10 Faden und darüber und von 100 Fuß Höhe angetroffen. Ihre Blüthe erscheint im Mai, und ihre Frucht reift im Octobcr. — Von der Eiche gibt cs hier zwei Arten, nämltch die Winter- und die Sommereiche; erstere wird unter den hiesigen Bäumen am spätesten belaubt. In einigen Gegenden des östlichen Holsteins, z. B. bei Preetz und Salzau, findet man Eichen von einer Höhe, Stärke und Schönheit, wie man sie kaum anderswo in Deutsch- land sieht. Die übrigen hier wildwachsenden Bäume sind Feldbäume, die dem größten Theile nach einzeln zwar auch in Wäldern, im Ganzen aber häufiger zerstreut auf dem Felde, an den Wegen, in den Knicken, bei und in den Dörfern sich finden. Zu diesen Bäumen gehören: der Holzapfelbaum, der wilde Kirschen- und Birnbaum, die gemeine Vo- gelkirsche, die schwarze Vogclkirschc — seltener, gehört aber in der Blüthezeit zu den schönsten einheimischen Bäumen —, dann die Eber- esche, die Steinlinde, der Ahorn, der Wachholder, die Esche, die Pap- pel (Espe) — die Silberpappel, die schwarze und die Zitterpappel — - Am häufigsten ist hier die Weide; doch fehlt es uns an recht brauch- baren d. i. zum Korbflcchten dienlichen Arten; daher die hiesigen Korb- macher die zu ihrer Arbeit erforderlichen Weidenzweige fast ganz aus
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